Bewerbung als Direktkandidatin für Steglitz-Zehlendorf

Ich bewerbe mich als Direktkandidatin für Steglitz-Zehlendorf zur Bundestagswahl 2025. Die gesamte Bewerbung ist hier einsehbar.
Im Folgenden auch hier direkt der Bewerbungstext:

Liebe Freund*innen,

vor knapp vier Jahren habt Ihr mir Euer Vertrauen geschenkt, um für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf für den Deutschen Bundestag zu kandidieren. Gemeinsam haben wir unser bisher bestes Ergebnis im Bezirk und im Bund erreicht. Ich durfte im Bundestag als Sprecherin für Bildung und Wissenschaft Verantwortung übernehmen und gleichzeitig wichtige familienpolitische Themen vorantreiben.

All das wirkt gerade ziemlich weit weg. Der russische Angriffskrieg, die darauffolgende Energiekrise und Inflation haben zu immer stärkerer Verunsicherung in unserer Gesellschaft geführt. Das Aufstiegsversprechen scheint zu bröseln, immer mehr Menschen haben Abstiegsängste. Bei der Wahlwiederholung Anfang 2024 haben wir Grüne zwar im Vergleich zum Ergebnis 2021 sogar noch ein bisschen draufgelegt, aber aufgrund der geringen Wahlbeteiligung hat Berlin trotzdem ein grünes Bundestagsmandat verloren.

Wenn ich zur kommenden Wahl für den Wahlkreis Steglitz-Zehlendorf antrete, dann also unter ganz anderen Voraussetzungen als vor vier Jahren. Doch meine Motivation hat sich nicht geändert: ich möchte mich für die Menschen in diesem Land, in dieser Stadt, und vor allem ganz konkret hier im Bezirk Steglitz-Zehlendorf einsetzen. Dabei ist mir neben meinen thematischen Schwerpunkten vor allem der Dialog mit Bürger*innen wichtig – denn nur, wenn wir vor Ort sind, wenn wir zuhören und ernst nehmen, können wir Politik für die Menschen machen, die ihnen wirklich weiterhilft.

Für Gerechtigkeit – jetzt und für kommende Generationen

Als Lehrerin und in der ehrenamtlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen habe ich konkret erlebt, was es bedeutet, wenn Kinder von Anfang an keine Chance haben. Zu oft leben Familien über Generationen hinweg in Armut – und finanzielle Armut ist in Deutschland noch viel zu stark mit Chancenarmut verknüpft. Für mein gesamtes politisches Leben war und ist der Kampf gegen diese Chancenarmut prägend. Nur wenn Bildungspolitik und Familienpolitik von Anfang an zusammen gedacht werden, wenn finanzielle Unterstützung für arme Familien mit Förderung in Kita und Schule Hand in Hand gehen, können wir den Teufelskreis von finanzieller Armut und Chancenarmut durchbrechen. Wer morgens ohne Frühstück in die Schule kommt, kann sich kaum auf den Unterricht konzentrieren, wie sollen da gleiche Startchancen gegeben sein? Und auch die Unterstützung zu Hause spielt eine relevante Rolle und wird nie durch eine noch so gute Ganz­tags­schule ausgeglichen werden können. Frühzeitige Familienförderung, eine auskömmliche Finanzierung für Fa­mi­li­en und Familienhilfe sowie frühe Förderung in einer guten Kita sind also für Chancengerechtigkeit mindestens genauso essentiell wie eine gute Bildungspolitik. Im Bundestag konnte ich erfolgreich das Startchancenprogramm und das Kita-Qualitätsgesetz verhandeln – beides wichtige Projekte für die Chancengerechtigkeit in der Bildung. Gleichzeitig ist es nicht gelungen, die Kindergrundsicherung in dieser Wahlperiode zum Erfolg zu führen – das Projekt hat in der Ampelkoalition nicht die Priorität eingeräumt bekommen, die es hätte haben müssen. Für mich ist das Ansporn, in der kommenden Wahlperiode weiter dafür zu kämpfen, dass alle Kinder gut aufwachsen können – mein Job ist hier noch lange nicht erledigt!

Für Beteiligung und Demokratie

Die vergangenen Monate haben uns schmerzhaft vor Augen geführt, was wir schon seit einigen Jahren immer stärker gespürt haben: unsere Demokratie ist massiv bedroht. Dass wir sie erhalten können, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern muss von uns allen jeden Tag aufs Neue erarbeitet werden.

Teilhabe und Demokratie gelingen nur, wenn sowohl persönliche als auch strukturelle Voraussetzungen erfüllt sind: Menschen, die sich sorgen müssen, ob am nächsten Tag noch etwas zu essen im Kühlschrank ist, interessieren sich kaum für die Bürgerbeteiligung in einem Bebauungsverfahren. Soziale Sicherheit ist deshalb eine essenzielle Bedingung für eine funktionierende Demokratie. Und gleichzeitig müssen die Strukturen echte Beteiligung ermöglichen. Auch hier spielen Bildungsinstitutionen eine wichtige Rolle. In Kita und Schule darf es nicht nur um politische Bildung in der Theorie gehen; Demokratiebildung gelingt da, wo Beteiligung auf Augenhöhe gelebt wird. Das bedeutet, Schüler*innen müssen ihr Umfeld tatsächlich mit gestalten können statt nur über die Wandfarbe oder den Essensplan abzustimmen. Und die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre ist dann der nächste, längst überfällige Schritt!

Sowohl als Bundestagsabgeordnete als auch jetzt als Landesvorsitzende bin ich regelmäßig vor Ort mit den Menschen in dieser Stadt und unserem Bezirk im Gespräch, denn Beteiligung lebt vom Austausch. Ich bin der festen Überzeugung, dass gerade in Zeiten von Rechtsruck und Politikverdrossenheit Begegnungen und Gespräche auf Augenhöhe ein zentrales Element sind, um Menschen für die Demokratie (zurück) zu gewinnen. Nur wer weiß, was die Menschen bewegt, kann für sie gute Politik machen.

Deshalb kandidiere ich für den Bundestag

Ich stehe für eine Politik, die allen Kindern gute Startchancen ins Leben ermöglicht, die Kinder und Jugendliche ernst nimmt und ihnen auf Augenhöhe begegnet. Und ich kämpfe für unsere pluralistische Demokratie; dafür, dass die unterschiedlichen Lebensmodelle und Lebensrealitäten gut nebeneinander und miteinander existieren können, weil wir einen Rahmen schaffen, der jeder und jedem die Möglichkeit zur freien Entfaltung bietet. Und ich möchte mich für die Menschen hier im Bezirk einsetzen. Ich möchte dabei das Scharnier zwischen dem Alltag in Steglitz-Zehlendorf und der politischen Welt des Bundestags sein. Ich will den Menschen hier zuhören und ihre Anliegen in die Politik tragen. Deshalb trete ich an, Eure bündnisgrüne Direktkandidatin für den Wahlkreis Steglitz-Zehlendorf zur Bundestagswahl 2025 zu werden.

Viele von Euch kennen mich aus meiner Arbeit im Kreisverband und in der BVV, andere aus meiner Zeit als Landesvorsitzende oder Bundestagsabgeordnete. Ihr wisst, dass ich dabei offen und ehrlich meinen Standpunkt vertrete und auch die Dinge an­spre­che, die weh tun. Nur so können wir notwendige Veränderungen anstoßen. Und nur, wenn wir auch zuhören und die Anliegen der Bürger*innen ernst nehmen, können wir uns wirklich dafür einsetzen. So habe ich bisher Politik gemacht und so werde ich auch im Wahlkampf und darüber hinaus mit Bürger*innen sprechen; um ihnen wieder Vertrauen in die Politik zu geben und um sie von unseren bündnisgrünen Inhalten zu überzeugen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir dafür Euer Vertrauen gebt!