Der aktuelle Forschungsstand in der Biomedizin wäre ohne das Max-Delbrück-Centrum lückenhaft. Umso mehr habe ich mich gefreut, am Freitag das BIMSB besucht zu haben – das Berliner Institut für Medizinische Systembiologie.
Hier wird geforscht, wie wir Erkrankungen begegnen und sogar beenden können. Damit ich von den unterschiedlichen Forschungsgruppen im Haus einen Eindruck gewinnen konnte, war das Programm voll gepackt – und konnte trotzdem nur einen Ausschnitt der umfassenden Forschung hier zeigen.
Es ging um Grundlagenforschung, die Rolle des Nervensystems und Viren. Mit letzterem sorgte das MDC auch während der Pandemie für Wirbel. Mit Hilfe von Abwasser-Untersuchungen konnten sie als eine Art “Frühwarnsystem” die Virenbelastung in verschiedenen Stadtteilen feststellen.
Aber es sind nicht nur diese Forschungsideen, von denen wir alle profitieren können; auch Organoide haben inzwischen einen dominanten Anteil am aktuellen Erkenntnisstand. Sie sind im Labor gezüchtete Zellgruppen und auch Teil meiner spannenden Tour gewesen! In vielen Bereichen können sie Tierversuche bereits ersetzen – aber leider nicht überall. Und wir können für die Forschung von der Tierwelt viel lernen: hier im BIMSB wird beobachtet, wie Zebrafische verletzte Organe regenerieren – eine Fähigkeit, die wir Menschen nicht besitzen. Wenn wir aber verstehen, wie dies bei den Zebrafischen gelingt, können wir vielleicht auch für medizinische Behandlungen etwas daraus lernen. Ich war froh, zu sehen, wie gewissenhaft die Wissenschaftler*innen hier mit den Tieren umgehen und dass sie alles daran setzen, so wenig Tierversuche wie möglich zu nutzen.
Und: Die Diskussion um das WissZeitVG durfte hier natürlich nicht fehlen. Sie hat für die Promovierenden und Wissenschaftler*innen unmittelbare Auswirkungen, deswegen war es mir sehr wichtig, dass ich mich am Ende meiner Führung mit ihnen ausführlich sprechen konnte und Feedback für meine Arbeit im Parlament mitnehmen kann.