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Meine Rede zu Sprach-Kitas in voller Länge
Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleg*innen,
“Sprache ist der Schlüssel zur Welt – und die Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und einen erfolgreichen Bildungsverlauf.” So steht es auf der Seite des Bundesfamilienministeriums zur Erläuterung des Bundesprogramms Sprach-Kitas.
Und ich kann das voll und ganz unterschreiben: Sprache ist die Grundlage für Teilhabe. Ohne ein Verständnis der Sprache kann kein Kind lernen und es wird von der Gesellschaft abgehängt, bevor es überhaupt in sein Leben gestartet ist.
Und deshalb: Sprachförderung ist eins der wichtigsten Handlungsfelder in der frühkindlichen Bildung.
Aber: natürlich darf so ein essentielles Handlungsfeld nicht von einem befristeten Sonderprogramm abhängig sein, sondern es muss strukturell verankert und dauerhaft abgesichert sein.
Und deshalb ist es richtig, dass wir in der Koalition uns darauf verständigt haben, die Sprachförderung zu verstetigen. Das stellt sicher, dass die Sprachförderung in den Kitas dauerhaft stattfindet.
Ich bin der Familienministerin sehr dankbar, dass sie dafür gesorgt hat, dass es ein prioritäres Handlungsfeld wird: Damit ist Sprachförderung nicht mehr einfach nur ein Nive-to-Have, es ist ein Essential!
Und deshalb geht, liebe CDU, Ihr Antrag auch in die falsche Richtung: es kann nicht darum gehen, ein Sonderprogramm weiterlaufen zu lassen. Es muss darum gehen, es wirklich zu verstetigen – und das tun wir mit dem Kita-Qualitätsgesetz. Und ich bin mir sicher, dass wir auch für den Übergang bis dahin eine gute Lösung gemeinsam mit den Ländern finden werden.
Aber, Frau Bär, wo ich zumindest persönlich ja total bei Ihnen bin, ja, das ist der Punkt drei in Ihrem Antrag: dass es sinnvoll wäre, sicherzustellen, dass die Bundesmittel ausschließlich für Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität in der (wie Sie schreiben) „Kinderbetreuung“ verwendet werden dürfen – kleine Anmerkung: es müsste „frühkindliche Bildung” heißen, denn Kitas sind Bildungseinrichtungen und nicht Betreuungsanstalten. Aber sonst bin ich da voll bei Ihnen.
Aber – kurze Frage – sind denn auch Ihre Länder bei Ihnen? Bayern, das derzeit 61,4% der Gute-Kita-Gelder in Beitragsfreiheit statt in Qualität steckt – also genau das Gegenteil macht von dem, was Sie hier propagieren.
Und das ist übrigens genau das Bayern, das im Bundesrat die Verwendungsquote streichen will, also gerade den Punkt, wo wir im Gesetz festlegen wollen, dass der überwiegende Teil der Gelder in Qualität fließen soll – und damit zeigt: Bayern macht nicht nur im Moment exakt das Gegenteil dessen, was Sie hier fordern, sondern will das auch in Zukunft tun.
Und wo wir schon bei Bayern sind: Mir ist vollkommen schleierhaft, wie Sie das machen können, hier so große Töne zu spucken, dass der Bund doch bitte mehr für Bildungsgerechtigkeit tun soll, während Sie gleichzeitig im CSU-geführten Bayern die Sozialstaffelung der Elternbeiträge aus dem Kita-Qualitätsgesetz rausstreichen wollen.
Die Regelung, die sicherstellt, dass alle Kinder Zugang zu frühkindlicher Bildung haben, die wollen Sie rausstreichen – das ist heuchlerisch, was Sie hier machen.
Bildungsgerechtigkeit: das bedeutet, dass alle Kinder – unabhängig vom Geldbeutel der Eltern – Zugang zu frühkindlicher Bildung haben und dass Sprachförderung und Qualität in der frühkindlichen Bildung endlich gesetzlich absichert werden. Und das machen wir mit dem Kita-Qualitätsgesetz!
Vielen Dank!